Bücher Herunterladen Der Ring des Nibelungen: Richard Wagners Weltendrama, by Peter Wapnewski
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Der Ring des Nibelungen: Richard Wagners Weltendrama, by Peter Wapnewski
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Über den Autor und weitere Mitwirkende
Peter Wapnewski, geboren 1922 in Kiel, ist Professor der Mediävistischen Germanistik (emer.) und Gründungsrektor desWissenschaftskollegs zu Berlin. Er veröffentlichte Bücher zur deutschen Literatur des Mittelalters (Minnesang, Walther von der Vogelweide, Hartmann von Aue, Wolfram von Eschenbach, Nibelungenlied) und zur Literatur und Kultur des 19. und 20. Jahrhunderts.
Produktinformation
Taschenbuch: 336 Seiten
Verlag: Piper Taschenbuch (1. Juni 1998)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 9783492226295
ISBN-13: 978-3492226295
ASIN: 3492226299
Größe und/oder Gewicht:
12 x 2,5 x 18,5 cm
Durchschnittliche Kundenbewertung:
4.3 von 5 Sternen
7 Kundenrezensionen
Amazon Bestseller-Rang:
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Richard Wagners "Ring des Nibelungen" wird in diesem Werk bündig, schlüssig und immer verständlich besprochen. Ich habe es selber zur Vorbereitung auf den "Ring" der Deutschen Oper Berlin angeschafft und die Kapitel zu jeder der vier Opern begleitend gelesen.Eine bessere Vorbereitung lässt sich kaum denken: Man versteht die Zusammenhänge, die Motive, die Themen, die alle vier Stücke einander verbinden. Der Sinn vieler Stellen, der sonst während der Aufführung vielleicht dunkel geblieben wäre, erschließt sich durch Wapnewskis Anmerkungen wesentlich besser. Dabei wird auf Fachkauderwelsch oder blumige Umschreibungen völlig verzichtet, was den Text hervorragend lesbar und erhellend macht.Besonders positiv ist dreierlei hervorzuheben: Der Verfasser, selbst eigentlich Germanist und nicht Musikwissenschaftler, fragt immer auch nach Wagners Vorbildern in der deutschen und altnordischen Literatur, was dem Leser vielfach das Handwerkszeug gibt, die Hintergründe der Entstehung zu begreifen. Zweitens werden mehrere "dunkle" Stellen von Wapnewski einfach mit anderen Worten noch einmal umschrieben, sodass dem Leser der Sinn im Gesamtzusammenhang deutlich wird. Und drittens ist der Band, eingebettet in die Besprechung der Szenen, mit vielen Szenenphotos historischer und neuerer Aufführungen versehen, die die Gestaltung der Bühnenbilder durch die Jahrzehnte nachvollziehbar machen - mir wurde so die Stellung Berliner Inszenierung von Götz Friedrich verständlich.Kurzum: Wer sich, wie ich, den "Ring" erstmals erschließen will und eine kurzweilige und luzide begleitende Lektüre sucht, ist mit diesem Werk bestens bedient.
Könnte natürlich noch viel dicker sein. Macht richtig Spaß zu lesen, auch wenn es nicht immer ganz geschrieben einfach ist - ein Buch was man nicht nur einmal in die Hand nimmt - also genau passend zu Wagners Ring
Dises Buch gibt nicht den Text wieder,sondern zeigt die Zusammenhänge der Handlung und Musikauf.Es erklärt wodurch Wagner inspiriert wurde ,und lässt den Leser den ring verstehen und endeken.Viel Spass
nicht das erstemal war ich Kunde von Medimops.Immer einwandfrei Kann ich nur jedem empfehlen! Das Buch ist in bester Verfassung und war pünktlich da.
"Wagners Weltendrama für Kenner, für Liebhaber, für Unwissende, für Neugierige und sogar für Verächter ..." so preist der Verlag das Werk des versierten Wagnerkenners und -liebhabers Peter Wagnewski. Und hat damit letztlich, soviel muss ich - widerwillig - zugeben, bestimmt sogar recht. Was allerdings die Sprache und Syntax angeht, in der dies geballte Wissen weitergegeben wird, ist beides wohl eher geeignet, einen jeden geneigten Leser schon nach den ersten beiden Kapiteln in die Flucht zu schlagen. "Für jeden Lernwilligen ist es begklagenswert, daß diese Fülle tiefschürfender, so kluger wie scharfsinniger Einsichten und weitschauender Gedanken ... überzogen werden von dem Gestrüpp einer grenzenlos wuchernden Begriffssprache, die in ihrem sich aus sich selbst heraus fortlaichenden Räsonnement die Nutzbarmachung ihrer selbst hindert, wo nicht verhindert.", so Wagnewski über den Meister selbst. Mit diesem Werk hat er sich aber leider meiner Meinung nach als allzu gelehriger Schüler erwiesen.
"Der Ring des Nibelungen": Viel ist über Richard Wagners Bühnenfestspiel geschrieben worden. Es gab völkisch verbrämte Deutungsansätze; es gibt sozialutopische Interpretationen; es gibt mediävistische Quellenkritiken, humoristische "Ring"-Persiflagen, psychologische Tiefenforschungen. Und es gibt sachliche Inhaltsangaben, die sich konsequent und zielstrebig am Textbuch (oder an der Partitur) entlanghangeln. Peter Wapnewskis "Der Ring des Nibelungen" ist so ein Buch - gegenteiliger Beteuerungen zum Trotz.Peter Wapnewski beteuert: "Zufolge meiner [...] Konzeption kapitulierte ich vor der Aufgabe der reinen Nacherzählung" (S. 11). Da ist es - überspitzt gesagt - ein tragischer Zug, dass Wapnewskis "Ring"-Abhandlung dennoch zu einer astreinen Nacherzählung geraten ist. Und Wapnewski tut sein Bestes, um von diesem Umstand abzulenken. Er zündet einige rhetorische Feuerwerke, Stroh- und Störfeuer, deren professoraler Duktus darüber hinwegtäuschen soll, dass der Leser (abgesehen von der reinen "Ring"-Handlung) eigentlich nicht viel erfährt.Dabei ist Peter Wapnewski gar kein schlechter Nacherzähler. Manchmal treffen seine Formulierungen ins anschauliche Schwarze. Wapnewskis Aussagen und Charakterisierungen sind dann so spitz und pointiert, dass man ihrer zitierwürdigen Zielsicherheit Anerkennung zollen muss. Nibelheim ist "Alberichs Industrieschmiede" (S. 156), das "Produktionszentrum des Großfabrikanten Alberich" (S. 85). Die Welt ist "Siegfrieds Untergangsarena" (S. 172); der Gifttrank ist der "Katalysator seiner [...] Wünsche und Begierden" (S. 256). Im zweiten "Walküre"-Aufzug formuliert Wotan das "Manifest von Wotans Weltrettungsplan" (S. 124); und das folgende Gespräch mit seiner Tochter Brünnhilde ist ein "Mono-Dialog" (S. 178).Wapnewskis Lust am eigenwilligen Formulieren geht aber manches Mal mit ihm durch. Er flüchtet sich immer dann in gelehrsame Sperrigkeit, wenn das Interpretieren heikel wird (weil Wagners "Ring"-Dichtung zuweilen vieldeutig ist). Wapnewski wirft dann mit selbstgefälligen Neologismen um sich, die alle Schwammigkeiten in Tiefsinn verwandeln (und verklären) sollen. Wapnewski spricht (hochgestochen-blasiert) von Siegmunds "Todes-Tötungswahn" (S. 134), von Siegfrieds "Ewigkeitsverzückung" (S. 224), von Wotans "Schutztrutz-Garde" (S. 138). In feingeistigem Wischiwaschi-Deutsch spricht Wapnewski von "menschlich-übermenschlich-außermenschlichen Wesen" (S. 284) und von der "Innigkeit des Sichentdeckens im Einanderentdecken" (S. 221). Peter Wapnewski sinniert (undeutlich-aufgeblasen) über "unrührbar-ungerührtes Schicksal" (S. 206).Das kalkulierte Pathos solcher Formulierungen steigert sich ins Schwindelerregende, wenn Wapnewski der Ambiguität des "Ring"-Geschehens mit (bemüht aufgesetzten) Oxymoron-Konstruktionen begegnet. Wapnewskis gekünstelte Paradoxa wirken wie eine studiert-akademische Flucht ins Nebulöse. Gutrune ist eine "mitbetrügend Betrogene" (S. 298); Wapnewski redet abgehoben (und unpräzis) von einer "unheldischen Heldentat" (S. 270), vom "sieglosen Sieger" (S. 136). Die "Ring"-Charaktere sind "treibend getrieben" (S. 284); die Folgen ihres Handelns sind "unabsehbar abzusehen" (S. 194). Mit gestelzter Widersprüchlichkeit schreibt Wapnewski über den musikalischen Hergang. Er erzählt vom "in höchster Disziplin aus den Fugen geratenden" (S. 119) Orchester und von "einem orchestralen Crescendo ins Piano" (S. 151). Das hört sich formidabel an. Aber es sind blumig klingende Antinomien ohne aussagekräftigen Mehrwert.Obwohl Peter Wapnewski sich alle Mühe gibt, kennerhaft (auch) über die kompositorische Textur zu schreiben, wirken seine musikalischen Hinweise und Beobachtungen mitunter bemüht und ungelenk. Einmal sinken "die Akkorde des Orchesters [...] wie New-Age-Klänge" (S. 146); ein anderes Mal verlässt Wotan die schlafende Brünnhilde, und ein "wild aufwogendes Orchester winkt ihm nach" (S. 131). Über die orchestrale "Walküre"-Einleitung schreibt Wapnewski etwas unbeholfen: "Man hört den Blitz, er schlägt unmittelbar ein (die Pauke macht es deutlich)" (S. 106). Es spricht der Mediävist (und nicht der Musikwissenschaftler) aus dem Autor. Aber vor dem Hintergrund des (ansonsten) prätentiösen Formulierungs- und Syntax-Taumels wirken die musikalischen Unterweisungen oft allzu unbedarft, nahezu einfältig.Dagegen ist Peter Wapnewski wieder ganz auf seinem sprachwissenschaftlichen Terrain, wenn er sich mit grammatikalischen Explikationen beschäftigt. Wapnewski muss - so meint er - seinen Lesern allenthalben die Wagnersche Grammatik erklären. Mit schulmeisterlichem Habitus referiert er (mit Bezug auf den Vers "so nütz' ihm des Blutes Genuß"): "Das konjunktivistische nütze ist ein Adhortativ: So soll es nützen" (S. 196). Mit erhobenem Zeigefinger elaboriert Wapnewski (bezüglich des Verses "schweige die Sorge"): "Schweigen ist hier [...] als transitives Verbum aufgefaßt, die Formulierung meint also nicht adhortativ: die Sorge möge schweigen, sondern imperativ: Beschwichtige die Sorge" (S. 269 - und auch S. 280). Das gönnerhafte Grundrauschen ist nicht zu überhören.Peter Wapnewski bugsiert sich freilich in den Zenit des Oberlehrerhaften, wann immer er mit Wagners Grammatik ins Gericht geht. Wapnewski zückt den Rotstift. Er zählt Richard Wagners Grammatikfehler. Wapnewski mahnt hochfahrend: Der "Konjunktiv Praeteriti des starken Verbs zerstieben sollte besser zerstöbe lauten" (S. 178). Wapnewski mäkelt jovial: "Mime hat es in dieser Schreckensimpression die Grammatik verschlagen, und so berstet es bei ihm" (S. 171). Wapnewski tadelt breitspurig: Es "darf nach der Regel nicht treffe du mich heißen, sondern müßte - adhortativer Konjunktiv der zweiten Person - treffest oder - Imperativ - triff formuliert werden" (S. 280). Das gönnerhafte Grundrauschen wird (an solchen Stellen) zum nervtötend-überheblichen Tinnitus.Im Übrigen scheint Peter Wapnewskis kapriziöse Altklugheit gänzlich unangemessen, wenn man bedenkt, dass auch sein "Ring des Nibelungen"-Buch nicht frei von (frappierenden) Fehlern ist. Gunther und Siegfried besingen und besiegeln ihre Blutsbrüderschaft nicht "im Unisono" (S. 258). Der weitschweifige Disput zwischen Fricka und Wotan findet sich im zweiten Aufzug der "Walküre"; es ist nicht der große "Dialog des ersten Aufzugs" (S. 144). Und das berühmte Wagnersche Diktum, der Dichter-Komponist wolle seine musikalischen Dramen als "ersichtlich gewordene Taten der Musik" verstanden wissen, stammt aus der (1872 verfassten) Schrift "Über die Benennung 'Musikdrama'"; es stammt nicht - wie Wapnewski behauptet - aus der zwanzig Jahre älteren Schrift "Oper und Drama" (S. 225)."Der Ring des Nibelungen": Peter Wapnewskis Buch zu diesem Thema bringt nicht viel Neues. Die (wirklich spärlich eingestreuten) Kreuz- und Querverweise auf die Völsunga-Saga, das Nibelungenlied, die Thidreks-Saga bleiben meist banal-oberflächlich (und jedenfalls weit hinter dem zurück, was Deryck Cooke in seinem Buch "I Saw the World End" geleistet hat). Diese Sachlage kann auch das sprachgewaltigste Rhetorik-Tamtam nur schwerlich kaschieren. Ein Leser, der nach einer wortreichen, resümierenden "Ring"-Paraphrase sucht, kann getrost zu Peter Wapnewskis Buch greifen. Jeder Leser aber, der das eigene "Ring"-Verständnis fruchtbar vertiefen möchte, wird enttäuscht sein, wenn er sich durchs schöngeistige Wort-Dickicht gekämpft hat.
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